Heute stellen wir Ihnen Frau Salamatou Kpegouni vor. Sie ist seit 2018 Kindertagespflegeperson im Regionalverband Saarbrücken und betreut ihre Tageskinder bei sich zu Hause im eigenen Haushalt. Hier gibt es ein eigenes Spielzimmer für die Kinder mit direktem ebenerdigen Zugang zum Garten. Frau Kpegouni ist selbst Mutter von drei Söhnen. Der Älteste ist bereits ausgezogen. Die beiden jüngeren Söhne und ihr Ehemann bestärken sie in ihrer Tätigkeit und freuen sich über die kleinen Tagesgäste. Vor 29 Jahren kam Frau Kpegouni von Togo nach Deutschland und spricht daher auch französisch sowie englisch.
Wie kamen Sie auf die Idee, diese Tätigkeit auszuüben?
Ich bin zufällig darüber gestolpert. Eigentlich war ich damals auf der Suche nach einem Praktikumsplatz in einer Kita. Ich rief bei der Servicestelle Kinderbetreuung & Kindertagespflege an, die mich auf die Möglichkeit der Kindertagespflege aufmerksam machten. Sie luden mich zum Beratungsgespräch ein und ich war direkt von der Idee begeistert.
Wie viele Kinder betreuen Sie?
Ich betreue derzeit fünf Kinder im Alter von 13 Monaten bis zweieinhalb Jahren.
Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit, was sind die Vorteile?
Ich schätze es, von zu Hause aus arbeiten zu können. Morgens, bevor die Kinder kommen, kann ich noch in Ruhe Kaffee trinken und alles vorbereiten, z.B. bereits das Mittagessen richten. Ich kann den Alltag mit den Kindern selbst gestalten und erlebe die Welt aus Kinderaugen. Die Kinder schenken mir so viel und geben viel zurück.
Was ist an Ihrem Job schwierig, was sind die Nachteile?
Schwierig sind die Situationen, in denen Kinder krank gebracht werden und ich entscheiden muss, ob das Kind bleiben kann oder die Eltern es wieder mit nach Hause nehmen müssen. Ich kann den Druck der Eltern verstehen, die zur Arbeit müssen, zugleich sollte ein krankes Kind zu Hause sein und dort gesundwerden können.
Aus der Sicht Ihrer Tageskinder: Was erlebt ein Kind bei Ihnen?
Wir gehen viel nach draußen. Diese Woche waren wir zum Beispiel im Wald. Wir haben beobachtet, was bereits an neuen Pflanzen wächst. Die Kinder haben Zeit, alles in Ruhe anzuschauen, anzufassen und zu erleben. So erfahren wir den Wechsel der Jahreszeiten. Zu Hause habe ich verschiedenes Spielmaterial, welches die Kinder sich je nach Interesse aussuchen. Die Kinder sind bei mir in die Familie mit aufgenommen. Wir essen gemeinsam, und sie freuen sich, wenn mein Mann nach der Arbeit oder mein Sohn nach der Schule vorbeikommen, um den Kindern „Hallo“ zu sagen.
Aus der Sicht der Eltern: Warum ist mein Kind bei Ihnen gut aufgehoben?
Die meisten Eltern haben sich vorher mein Konzept angeschaut, das ihnen gut gefällt. Ich bin ein sehr offener und warmherziger Mensch, der auf andere zugeht. Die Eltern schätzen die familiäre Atmosphäre und können sich bei uns wie zu Hause fühlen.
Ihre Traumkindertagespflege in 10 Jahren: Wie sieht diese aus? Was hat sich verändert?
Gerne möchte ich noch professioneller werden und mich in 10 Jahren wieder weiterentwickelt haben.
Was macht meine Pflegestelle einzigartig?
Meine Kinder sind wirklich toll und jeder Tag mit ihnen ist ein neues Abenteuer.
Wir danken Frau Kpegouni für diesen Einblick in ihre Arbeit!
Interview und Foto: Julia Afgan